Fläche: 181'000 km2 (4.5 mal die Schweiz)
Einwohner: 14.5 Mio. (Einwohner 1979 ca. 4 Mio.)
Phnom Penh: ca. 2 Millionen
Lebenserwartung: Frauen 64 Jahre, Männer: 60 Jahre
Altersdurchschnitt: 21.7 Jahre
Analphabeten: auf dem Lande bis 30%
Währung: Riel (Dollar)
Klima: tropisch, monsunal (Regenzeit zwischen Mai und Oktober mit mehr als 90% Luftfeuchtigkeit)
Trockenzeit zwischen Dezember und April mit weniger als 50%
Mit HIV infiziert: ca. 3% aller Bewohner
Anzahl Waisenkinder: 650'000 (Schätzung nach Weltgesundheits-Org)
Zeitverschiebung: +5 Stunden (Sommerzeit) resp. +6 Stunden (Winterzeit).
Sprachen: Khmer ist die Hauptsprache, + Vietnamesisch,Chinesisch und Cham
Zusammen mit dem Stichwort „Kambodscha“ fällt immer wieder das Stichwort Rote Khmer: bei dieser Gruppe handelte es sich um eine Gruppe radikaler interlektueller Studenten, die in den 50iger Jahren in Paris studierten und ihre Ansichten zurück in ihr Heimatland brachten und dort, unter der Führung von Pol Pot, eine eigene Partei gründeten. Ihr Ziel war es, in kürzester Zeit einen kommunistischen Staat zu errichten und dafür waren alle Mittel recht: Das Geld sowie das Post- und Kommunikationswesen wurden abgeschafft, Bücher verbrannt, Schulen geschlossen und die Ausübung von Religion (Buddhismus und Islam) verboten.
Jeder „Intellektuelle”, d.h. jeder, der eine Fremdsprache beherrschte, studiert hatte oder auch nur irgendwie interlektuell aussah, wurde ermordet. Die Regierung brach jeglichen Kontakt zur Außenwelt ab und nur wenigen Journalisten gelang es, in die Geisterstädte des von den Khmer Rouge kontrollierten Landes vorzudringen. Unter unmenschlichen Bedingungen wurde die Stadtbevölkerung zu harter landwirtschaftlicher Arbeit gezwungen. Sie mussten Reis pflanzen, neues Land urbar machen und Kanäle bauen.
Durch diesen Krieg verloren ca. 2-3Millionen Menschen auf unwürdigste Weise ihr Leben.
Für Südostasiatinnen gehört das Erleiden von Gewalt nach wie vor zum Alltag. Südostasien gehört zu den Regionen auf der Welt mit den höchsten Raten an häuslicher Gewalt. Besonders Frauen in den
Mekong-Ländern Thailand, Kambodscha, Vietnam und Laos sind Opfer von körperlichen und besonders sexuellen Misshandlungen. Da das Thema ein Tabu ist, kommt es kaum zu Anzeigen gegen Täter, die
dann meist ohnehin im Sande verlaufen. Häusliche Gewalt war in den Mekong-Ländern noch vor wenigen Jahren nicht einmal strafbar. Viele Frauen werden bei Vergewaltigungen mit AIDS infiziert.
Darüber hinaus ist die kommerzielle sexuelle Ausbeutung von Frauen und Kindern weit verbreitet. Mädchen werden von ihren Familien in die Zwangsprostitution verkauft oder prostituieren sich, weil
sie wegen der Armut der Eltern auf sich gestellt sind. Viele Prostituierte schicken einen beträchtlichen Teil ihrer Einnahmen zurück nach Hause. Das Geld ist bei den Familien hochwillkommen und
bringt ihnen teilweise sogar bescheidenen Wohlstand ein. Die zurückkehrenden Frauen aber werden in der Regel geächtet und ausgegrenzt.
Durch den kursierenden Irrglauben, Geschlechtsverkehr mit jungfräulichen Kindern habe eine verjüngende und stärkende Wirkung, wurden immer mehr und immer jüngere Kinder zur Prostitution
gezwungen. Diese Entwicklung steht auch im Zusammenhang mit dem Aberglauben , dass sich Kinder weniger leicht mit HIV infizierten. Dem ist natürlich nicht so. Gerade für Kinder, deren Immunsystem
durch die Folgen der Armut oft geschwächt ist, besteht ein hohes Risiko einer Infektion mit dem Virus beim erzwungenen Geschlechtsverkehr mit Erwachsenen, da sie dabei häufig nicht nur seelisch,
sondern auch körperlich schwer verletzt werden.
Begrüßung:
Kambodschaner berühren sich bei der Begrüßung nicht – weder mit einem Händedruck, noch auf andere Art. Sie falten die Hände wie zu einem Gebet vor dem Körper zusammen, die Höhe der Hände stehen für den Respekt gegenüber der zu begrüßenden Person. Bei älteren Personen oder Personen mit hohem Ansehen wird sich zudem leicht verbeugt. Sich in der Öffentlichkeit zu umarmen gilt sogar als verpönt.
Körperhaltung:
Die Füsse sind das niedrigste Körperteil und gelten generell als schmutzig. Es sollte grundsätzlich vermieden werden mit den Füssen auf etwas zu zeigen. Es sollte
beim Sitzen mit übereinandergeschlagenen Beinen darauf geachtet werden, dass die Füsse nicht versehentlich auf jemanden zeigen. Ausserdem darf man nicht über am Boden sitzende oder liegende
Menschen steigen sondern muss um das Hindernis herumgehen.
Gastfreundschaft:
In Kambodscha sind Verwandte und Freunde immer willkommen – was auch schon mal bedeuten kann, dass sie unangemeldet auf Besuch kommen. Beim Betreten einer Wohnung oder einer Tempelanlagen werden
die Schuhe ausgezogen. Gerade beim Essen wird die Gastfreundschaft der Kambodschaner besonders deutlich, denn der Gast bekommt das beste Stück und den besten Platz zugewiesen.
Nach dem Weg fragen
Auskünfte von Kambodschanern sind teils mit Vorsicht zu betrachten. Wenn sie etwas nicht wissen, dann erzählen sie lieber etwas Falsches, als gar nichts. Das hat mit der Vermeidung von Gesichtsverlust zu tun. Außerdem möchten sie nicht enttäuschen.
Schmerzen
Wenn man sich wehtut, dann sollte man sich nicht wundern, wenn gelacht wird. Das ist kein Auslachen, im Gegenteil: Mit Lachen wird in Asien versucht, den Schmerz zu nehmen und den Anderen schnell wieder auf positive Gedanken zu bringen.
Linke Hand
Vermeide es, irgendetwas mit der linken Hand zu überreichen. Diese gilt als unrein.
Höflichkeit
Um Gegenstände höflich zu überreichen fassen sie sich mit der linken Hand an den rechten Ellenbogen während die rechte Hand den Gegenstand hält.
Winken
Wer eine Person zu sich heranwinkt, sollte darauf achten, dass der Handrücken nach oben zeigt.